Musikerstatements / Musicians Statements

 

Ornette Coleman

"Ich weiß noch, daß ich dachte, daß die ersten Buchstaben des Alphabets auch die ersten sieben Töne in der Musik wären, ABCDEFG."


"Ich glaube, daß die Musik eines Tages sehr viel freier sein wird. Dann wird man beispielsweise das Schema einer Melodie vergessen, und die Melodie selbst wird das Schema werden und muß nicht mehr in konventionelle Raster gezwängt werden. Die Erschaffung von Musik ist etwas genauso Natürliches wie das Atmen. Ich glaube, daß Musik wirklich etwas freies ist und daß man sich an ihr erfreuen sollte, egal auf welche Weise."


Steve Lacy


"Für mich muß Musik immer dort befinden - auf der Kante, zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten. Und man muß sie ständig ins Unbekannte vorantreiben, sonst verkümmert sie und man selbst auch."

"Ich versuche, mich auf den Rhythmus zu konzentrieren, der das wichtigste Element in einem Solokonzert ist. In anderen Worten, Rhythmus ist für mich die Frage, wenn man etwas gespielt hat, was man dann als nächstes spielt, und die Distanz zwischen beiden Klangereignissen, die Proportionen. Der Rhythmus ist das Schwierigste in Solokonzerten - und auch der Klang, denn in Solokonzerten geht es um den Klang und die Abwesenheit von Klang; das ist alles, was man bei Soloauftritten hat."



Thelonious Monk, 1959

"I say, play your own way. Don't play what the public want - you play what you want and let the public pick up on what you doing - even if it does take them fifteen, twenty years.."



Charlie "Bird" Parker

"Ich wußte nichts über Harmonik. Nachdem ich die Tonleitern gelernt hatte, brachte ich mir bei, den Blues in allen 12 Tonarten spielen zu können. Dann lernte ich 'I got rhythm' und 'Cherokee' in allen 12 Tonarten. Dann war ich fertig."

Sun Ra, 

1965

"Ich wollte nie ein Teil des Planets Erde sein, und ich habe alles getan, um ihm nicht anzugehören. Ich habe nie nach seinem Geld oder seinem Ruhm gestrebt, und alles, was ich für diesen Planeten tue, tue ich, weil mich der Schöpfer des Universums dazu antreibt...Alles, was sie getan haben, werde ich in den Büchern festhalten, in den Büchern des Himmels selbst, denn es gibt keine Entschuldigung dafür, daß die Menschen so sind, wie sie sind, und ich werde niemandem vergeben...
Wenn die Menschen versuchen, die Güte und Liebe in einer Person zu zerstören, verdienen sie das grausamste Schicksal, das der Schöpfer ihnen zuweisen kann. Ich werde nicht für sie beten, denn schon genug gute Menschen haben für sie gebetet und sind für sie gestorben...
Wenn ich mich der Aufgabe, diesen Planeten zu erhellen, entziehen kann, werde ich das mit dem größten Vergnügen tun und sie in ihrer Dunkelheit, ihrer Grausamkeit, ihrem Haß, ihrer Ignoranz allein lassen, und mit all den anderen Dingen, die sie in ihren Häusern der Falschheit haben."


1970


"Ich habe intergalaktische Musik gewählt - oder vielmehr, sie hat mich erwählt. Intergalaktische Musik dreht sich um die Musik der Galaxien. Sie dreht sich um intergalaktisches Denken, intergalaktische Reisen, also ist sie wirklich außerhalb des Bereichs der Zukunft, am Wendepunkt des Unmöglichen, aber dennoch existiert sie, wie es die Astronomie nachweist."

"...mit meiner Musik male ich eigentlich Bilder der Unendlichkeit, und daher kommt es, daß viele Leute sie nicht verstehen können. Wenn sie aber ihr und anderen Arten von Musik zuhören würden, dann würden sie herausfinden, daß in meiner etwas anderes steckt, etwas aus einer anderen Welt. Space Music ist ein einführendes Präludium zum Klang der größeren Unendlichkeit...Sie ist eine andere Ordnung des Seins abgestimmt ist...Sie existiert als Zeichen der Natürlichen Existenz des Universums"



ausgewählt von Christian H. Schulz (Quelle aus www.jazzpages.com)