Musikerstatements
/ Musicians Statements
Ornette Coleman
"Ich weiß noch, daß ich dachte, daß die ersten Buchstaben des Alphabets
auch die ersten sieben Töne in der Musik wären, ABCDEFG."
"I say, play your own way. Don't play what the public want - you
play what you want and let the public pick up on what you doing - even if it does take
them fifteen, twenty years.." "Ich wußte nichts über Harmonik. Nachdem ich die Tonleitern
gelernt hatte, brachte ich mir bei, den Blues in allen 12 Tonarten spielen zu können.
Dann lernte ich 'I got rhythm' und 'Cherokee' in allen 12 Tonarten. Dann war ich
fertig."
"Ich glaube, daß die Musik eines Tages sehr viel freier sein wird. Dann
wird man beispielsweise das Schema einer Melodie vergessen, und die
Melodie selbst wird das Schema werden und muß nicht mehr in
konventionelle Raster gezwängt werden. Die Erschaffung von Musik ist
etwas genauso Natürliches wie das Atmen. Ich glaube, daß Musik wirklich
etwas freies ist und daß man sich an ihr erfreuen sollte, egal auf
welche Weise."
"Für mich muß Musik immer dort befinden - auf der Kante, zwischen dem Bekannten und
dem Unbekannten. Und man muß sie ständig ins Unbekannte vorantreiben, sonst verkümmert
sie und man selbst auch."
"Ich versuche, mich auf den Rhythmus zu konzentrieren, der das
wichtigste Element in einem Solokonzert ist. In anderen Worten,
Rhythmus ist für mich die Frage, wenn man etwas gespielt hat, was man
dann als nächstes spielt, und die Distanz zwischen beiden
Klangereignissen, die Proportionen. Der Rhythmus ist das Schwierigste
in Solokonzerten - und auch der Klang, denn in Solokonzerten geht es um
den Klang und die Abwesenheit von Klang; das ist alles, was man bei
Soloauftritten hat."
Thelonious Monk, 1959
Charlie "Bird" Parker
1965
"Ich wollte nie ein Teil des Planets Erde sein, und ich habe alles
getan, um ihm nicht anzugehören. Ich habe nie nach seinem Geld oder
seinem Ruhm gestrebt, und alles, was ich für diesen Planeten tue, tue
ich, weil mich der Schöpfer des Universums dazu antreibt...Alles, was
sie getan haben, werde ich in den Büchern festhalten, in den Büchern
des Himmels selbst, denn es gibt keine Entschuldigung dafür, daß die
Menschen so sind, wie sie sind, und ich werde niemandem vergeben...
Wenn die Menschen versuchen, die Güte und Liebe in einer Person zu
zerstören, verdienen sie das grausamste Schicksal, das der Schöpfer
ihnen zuweisen kann. Ich werde nicht für sie beten, denn schon genug
gute Menschen haben für sie gebetet und sind für sie gestorben...
Wenn ich mich der Aufgabe, diesen Planeten zu erhellen, entziehen kann,
werde ich das mit dem größten Vergnügen tun und sie in ihrer
Dunkelheit, ihrer Grausamkeit, ihrem Haß, ihrer Ignoranz allein lassen,
und mit all den anderen Dingen, die sie in ihren Häusern der Falschheit
haben."
1970
"Ich habe intergalaktische Musik gewählt - oder vielmehr, sie hat mich
erwählt. Intergalaktische Musik dreht sich um die Musik der Galaxien.
Sie dreht sich um intergalaktisches Denken, intergalaktische Reisen,
also ist sie wirklich außerhalb des Bereichs der Zukunft, am Wendepunkt
des Unmöglichen, aber dennoch existiert sie, wie es die Astronomie
nachweist."
"...mit meiner Musik male ich eigentlich Bilder der Unendlichkeit, und
daher kommt es, daß viele Leute sie nicht verstehen können. Wenn sie
aber ihr und anderen Arten von Musik zuhören würden, dann würden sie
herausfinden, daß in meiner etwas anderes steckt, etwas aus einer
anderen Welt. Space Music ist ein einführendes Präludium zum Klang der
größeren Unendlichkeit...Sie ist eine andere Ordnung des Seins
abgestimmt ist...Sie existiert als Zeichen der Natürlichen Existenz des
Universums"
ausgewählt von Christian H. Schulz (Quelle aus www.jazzpages.com)